Nebelzauber

Weiße Nebelschwaden wabern ruhelos umher.
Eine kleine Waldeslichtung liegt im Nebel, still und leer.
Sie scheint zu schlafen, still zu träumen,
von den weiß umhüllten Bäumen,
doch sie wartet auf das Volk,
das sich hier bei Nebel tollt.

Aus dem dichten Nebel kommen
plötzlich Wesen, ganz verschwommen.
Weiß wie der Nebel, kaum zu sehen
kommen sie, die Nebelfeen,
die Waberwichte, Wassergeister,
Modergnome, Nebelgeister.

Die Nebelkinder werden sie oft genannt
und kommen nur zu solcher Stund,
wenn Nebel alles dicht verdeckt,
der Wald sich in dem Dunst versteckt,
wenn alles grau ist, düster und
der Dunst vernebelt den Verstand.

Hast du sie je tanzen sehen, die weißen Waberwichte?
Die Wassergeister, Nebelfeen, im düstren Nebellichte?
Tanzend ziehen sie von dannen
und der Wald wird wieder klar.
Zwischen all den großen Tannen
ahnt kein Mensch was hier geschah.

fliegen lernen…

Komm mit mir und hab Vertrauen
Geh mit mir durch dunkle Nacht
nur vom Mondeslicht bewacht
lass uns Wolkenschlösser bauen.

Komm mit mir und lass uns fliehen
Vor den Menschen, vor den Mauern
Lass uns mit den Winden ziehen
Nicht in dunklen Ecken kauern.

Lass uns wie die Vögel fliegen,
Auf den weißen Wolken träumen
Friedlich auf der Wiese liegen
Sanft bewacht von alten Bäumen.

Flieh mit mir und lass uns springen
Fliegen lernen, fallen lassen
Um uns in die Knie zu zwingen
Müssen sie uns erstmal fassen.

Komm mit mir und lass dich treiben
Lass zurück die Angst, den Schmerz
Denn ich schenke dir mein Herz
Sag mir, wirst du bei mir bleiben?

Klang der Sehnsucht

Wie gern wär ich das Sonnenlicht
Das sanft und wärmend dein Gesicht
Mit sommerlichem Schein erhellt
Wenn es auf deine Wangen fällt
Ich würd dir leuchten Tag und Nacht
Ein Sonnenstrahl, für dich entfacht.

Wie gern wär ich die Nachtigall
Die lieblich an des Tages Fall
Dir heimlich ihre Lieder sendet
Dir Trost mit den Gesängen spendet
Die in dir tiefste Sehnsucht weckt
Zu lange in der Brust versteckt.

Wie gern würd ich dein Atem sein
So könnte ich tagaus tagein
Behutsam deinen Mund berühren
Die Wärme deiner Lippen spüren
Doch bin ich weder Luft, noch Licht
Des Vogels Klage hörst du nicht
Verschließt dir Augen scheu vor mir
bis ich dich aus dem Blick verlier…

Heimlicher Nachtgesang

Wenn des Sommermondes kühle Strahlen

sanft der Erde warme Wangen streichen

und die satten Farben in dem fahlen

Lichte dunklem Blau und Silber weichen

«◊»

Wenn der Sonne Sänger müd verstummen

ihre letzten Töne fern verklingen,

nur vereinzelt hört man Grillen summen,

dann erst wage heimlich ich zu singen.

«◊»

Sehnsuchtsvoll ertönt mein Lied im Wald

Fliederschwere Nacht trägt meine Klage,

deren Wahrheit immer neu erschallt

Weil ich sie durch alle Zeiten trage,

bis sie hinterm Horizont verhallt

Der Klang wirkt weiter in euch alle Tage.